Seit den frühen Morgenstunden des gestrigen Mittwochs warnte der Wetterbericht vor schweren Unwettern im Osten Deutschlands. Grund war eine aus Nordwesten anrückende Kaltfront welche Dresden am späten Abend erreichen sollte. Da wir auf ein fotogenes Gewitter hofften, beobachteten wir bereits am Nachmittag die Wetterkarten sowie die Realtime Blitzortung von Lightningmap.org. Auf dieser Seite siehst du die Blitzeinschläge der letzten 120 Minuten auf einer ziemlich genauen Karte dargestellt. Mit Hilfe dieser Karte und einem Wetterradar kamen wir gegen 18 Uhr zu dem Entschluss, zur Sicherheit einfach mal an das Dresdner Königsufer zu fahren um ein eventuell anrückendes Gewitter nicht zu verpassen.
Auf dem Hinweg sammelten wir noch René ein und waren kurze Zeit später schon unter der schützenden Carolabrücke am Königsufer. Das Wetter war zu diesem Zeitpunkt noch sehr freundlich, nur am Horizont kündigte sich langsam ein Unwetter an. Doch leider waren den ganzen Abend keine Blitze vor unserer Kamera zu sehen. Lediglich ein vereinzeltes Wetterleuchten haben wir wahrnehmen können. Trotzdem kündigte sich die Kaltfront unmerklich an. Denn der Wind nahm plötzlich sehr stark zu und die Wolken am Himmel wurden regelrecht aufgewühlt. Dabei entstand dann das heute zu sehende Foto.
Da die Wolken sehr schnell über den Himmel zogen, die Kamera bereits aufgebaut war und die düstere Stimmung auch ohne Gewitter sehr beeindruckend wirkte, bauten wir flink 2 Grauverlaufsfilter vor das Objektiv und schlossen die Blende. Denn wir wollten eine Langzeitbelichtung anfertigen, welche die über den Himmel rasenden Wolken auf einem Foto festhält. Die Grauverläufe benötigten wir, um den Himmel auch am frühen Abend ausreichend abzudunkeln. Um die Steine im Vordergrund noch spannender wirken zu lassen, wollten wir so eine Art “Geistereffekt” erzielen. Wir wussten, dass man hierfür während der Langzeitbelichtung einen wechselnden Wasserpegel benötigt. Zum Glück kam nach einigen Minuten ein Ausflugsschiff die Elbe aufwärts gefahren. Die Kamera war bereit, die Stimmung sehr eindrucksvoll und das Schiff langsam da. Als das Wasser aufgrund der Verdrängung des Schiffes langsam zurück ging, begannen wir die Belichtung. In den 70 Sekunden zogen nun die Wolken am Himmel entlang und das Schiff, welches bereits schon wieder aus dem Bildausschnitt links gefahren war, sorgte für kleinere Wellen. Die Steine wurden nun vom Wasser umspült welches erst knapp vor unserer Kamera halt machte. Um eventuelle Wasserschäden durch ein umkippendes Stativ zu vermeiden, behielten wir zur Sicherheit die gesamte Belichtungszeit eine Hand fest auf der Kamera. Dies hatte auch den Vorteil, dass wir das Stativ samt Kamera vor Vibrationen schützten, denn der Wind wehte schon sehr heftig.
Nach 70 Sekunden beendeten wir die Belichtungszeit und schauten uns das Ergebnis an. Na das kann sich doch auch ohne Gewitter sehen lassen oder? 🙂
Einige Minuten später entstand dann noch dieses Foto.
Sensationelle Aufnahme. Superstimmung Bravo! Ich stehe total auf diese “Weltuntergangsszenarienfotos”! Toll gemacht.