Seit vielen Wochen hat es nur vereinzelt mal einen kurzen Regenschauer gegeben, die anhaltenden Niederschläge blieben aber größtenteils aus. Das merkt man auch wenn man auf die Elbe schaut. Denn mit einem Wasserpegel von knapp 69cm, erreichte der Pegel in der vergangenen Woche den historischen Stand von 1904. Damals flossen allerdings noch weniger Wassermengen durch die Elbe. Durch die ausgebaggerte Fahrrinne fließen heute rund 84 Kubikmeter Wasser, damals waren es nur 57 m³. Normal wären aber ca. 330 m³ Wasser pro Sekunde.
Diese Werte machen deutlich, wie flach die Elbe zur Zeit ist. Auch die berühmte weiße Flotte der Sächsischen Dampfschifffahrt muss immer wieder den Betrieb einstellen. Einen “Vorteil” hat das Ganze aber. Denn durch das Niedrigwasser eröffnen sich völlig neue Perspektiven für spannende Fotos. Dort wo in der Regel die Elbe meterhoch fließt, herrscht heute absolute Trockenheit. Aus diesem Grund machten wir uns gestern zusammen mit Freunden auf den Weg in die Stadt. Ziel war es, an ein Ufer der Elbe zu kommen, wo man sonst nicht hinkommt. Da an diesem Tag auch der Vollmond zum Sonnenuntergang aufgehen sollte, wollten wir eine Perspektive finden, die beides mit einander verbindet. Am Internationalen Congress Centrum kletterten wir an einer verrosteten alten Leiter die Ufermauer runter. Von dort aus hatten wir einen super Blick auf die Dresdner Altstadt und den Mondaufgang. Wir konnten sogar direkt zum Brückenpfeiler der Marienbrücke auf der Altstädter Seite laufen. Die Dresdner wissen, das dies bisher noch nie möglich war. 🙂 Eigentlich hatte wir vor, dem Mond über der Altstadt mit unserem 400mm Objektiv zu fotografieren. Leider mussten wir aber feststellen, das unser Fotostandpunkt viel zu nah war. Wir hätte gerade mal eine halbe Frauenkirche auf das Foto bekommen.
Darum entschieden wir uns, mit unserem Canon EF 24-105mm 1:4,0 L IS USM den Mondaufgang mit weniger Brennweite zu fotografieren. Die Kamera war schnell aufgebaut und der Mond funkelte bereits über der Elbe, lediglich der Fußmarsch über die groben schroffen Steine am Elbufer war etwas anstrengend. Denn selbst um diese Uhrzeit zeigte das Thermometer noch knapp 30°C an. Da die Sonne knapp eine halbe Stunde vorher untergegangen war, war der Himmel noch nicht dunkel. Eine perfekte Blaue Stunde entwickelte sich vor unseren Augen, all das haben wir auf unserem heutigen Foto festgehalten.
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