Die Panoramafreiheit ist bedroht

26. Jun. 2015 | DDpix | 8 Kommentare

Bei unseren Fotos berufen wir uns immer wieder auf die Panoramafreiheit, dank ihr ist die Fotografie heute so unbeschwert möglich und der Fotograf hat viele Freiheiten. Doch diese Freiheit der Fotografie scheint bedroht zu sein. Denn wenn es nach einigen Politikern im EU Parlament geht, soll es schwerwiegende Änderungen in den betreffenden Gesetzestexten zur Panoramafreiheit geben. Dies würde bedeuten, das man vorher umfangreiche Genehmigungen einholen müsste. Doch um was handelt es sich bei der Panoramafreiheit?

Die Panoramafreiheit besagt, das urheberrechtlich geschützte Werke, wie zum Beispiel Gebäude, Sehenswürdigkeiten, Kunst am Bau oder Kunst im öffentlichen Raum, die von öffentlichen Verkehrswegen aus zu sehen sind, bildlich wiederzugeben, ohne dass hierfür der Urheber des Werkes um Erlaubnis ersucht werden muss.

Quelle: Wikipedia

Das Recht, öffentliche Gebäude oder Kunst von öffentlichen Boden aus zu fotografieren und die Aufnahmen anschließend beispielsweise im Internet zu veröffentlichen, scheint also in Gefahr zu sein.

Das Europaparlament vertritt die Auffassung, dass die gewerbliche Nutzung von Fotografien, Videomaterial oder anderen Abbildungen von Werken, die dauerhaft an physischen öffentlichen Orten platziert sind, immer an die vorherige Einwilligung der Urheber oder sonstigen Bevollmächtigten geknüpft sein sollte.

Bedeutet, das jeder Fotograf, bevor er die Bilder kommerziell nutzt, nach einer Genehmigung bei dem zuständigen Künstler oder Architekten fragen müsste. Und das für jedes wohl möglich urheberrechtlich geschützte Werk was auf dem Foto zu sehen ist. Denn auch Gebäude sind häufig urheberrechtlich geschützt. Das ist für Städteaufnahmen eigentlich vollkommen unmöglich. Eine kommerzielle Nutzung findet selbst dann statt, wenn man die Bilder nur auf Facebook hoch lädt. Denn mit dem zustimmen der Facebook AGBs, stimmt man einer kommerziellen Nutzung der Fotos seitens Facebook zu.

Wir unterschreiben selten irgend welche Petitionen, da es gerade in den letzten Jahren für jede Kleinigkeit irgend eine Petition gibt. Wenn aber die Freiheit der Fotografie in Gefahr ist, dann sollte man dies wenn möglich verhindern oder zumindest dafür sorgen, dass das EU Parlament merkt, das diese Entscheidung fatal wäre. Wenn ihr die Petition ebenfalls unterschreiben wollt, dann geht es hier entlang. 🙂

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8 Kommentare

  1. Ja ja, die liebe Hitzewelle. Irgendwen musste die Sonne ja schaden.

    Aber vielleicht bekommen ja auch bald Besucher bei der Besichtigung von architektonischen Beleidigungen des Auges eine Entschädigung. 🙂

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  2. Vorerst braucht man nichts zu löschen. 🙂 Ich denke und hoffe, dass das Gesetz so eh nicht kommen wird und selbst wenn, dauert es noch eine Weile bis es dann wirklich in Kraft tritt. Hoffen wir, das es gar nicht erst die erste Hürde packt.

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  3. Wie ist das eigentlich bei bereits geposteten Bildern? Da hat man ja z.B. Facebook das Nutzungsrecht für deren kommerzielle bereits automatisch übertragen. Ein einfaches Löschen der betroffenen Bilder hilft da wohl sicher nicht, oder? (im Falle das Gesetz geht durch muss man sich ja irgendwie vor Abmahnungen schützen können?)

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  4. Darauf hat die Welt gewartet…. ich habe mir von der Zukunft eher Freiheiten erhofft als Einschränkungen und Überwachung

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  5. …die lieben, hochbezahlten Politiker im EU Parlament sollen sich gefälligst um die wichtigen Dinge kümmern. Es ist immer wieder erschreckend, auf welchen “Blödsinn” die kommen!

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  6. Bei unseren Ballon Aufnahmen haben wir die nötigen Sachen vorher geklärt. Wobei man bei den meisten Aufnahmen keine Rechte von dritten verletzt da die Gebäude ja nur sehr klein zu sehen sind. In Dresden ist man in dieser Hinsicht zum Glück nicht so streng. 🙂

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  7. “Dies ist für Städteaufnahmen eigentlich vollkommen unmöglich.”
    Wie habt ihr das bei den Aufnahmen von den Ballonfahrten gelöst, die von der “Panoramafreiheit” nicht gedeckt sind (Aufnahme unter Zuhilfenahme von technischen Hilfsmitteln, nicht von öffentlichen Verkehrswegen)? Wenn man dort das Dach des Dresdner HBF, das Stadion, die gläserne Manufaktur etc. sehen kann müsste man auch heute schon eine Erlaubnis nach der anderen anfragen und einholen… Auch Aufnahmen von Drohnen werden immer mehr und wer weiß schon, dass ein hochladen bei Facebook als kommerzielle Nutzung gilt, die neben dem Wegfall der Panoramafreiheit eine Aufstiegsgenehmigung der Behörden nötig gemacht hätte…? Bzw.: Wen interessiert es?
    Natürlich ist die angepeilte EU-Regelung fernab jeglicher Realität, solange es keine zentrale Stelle wie bspw. die GEMA gibt, bei der man sich als Fotograf anmelden und Beiträge entrichten könnte, die einem dann bundesweit die Nutzungsrechte einräumt während die Urheber der Gebäude/Objekte zentral ausbezahlt werden.
    Auch kein schöner Gedanke, aber als “echter” Kommerzieller hätte man dann zumindest eine Sicherheit.
    Ziemlich viel #Neuland für die Polotiker, wobei mir selbst auch keine passende Lösung einfallen würde, die a) die Rechte der Urheber nicht verletzt und b) nicht jeden Menschen kriminalisiert.

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  8. Da wird es ja auch bald keine Fotokalender mehr geben.
    Ob die sich das richtig Überlegt haben.

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