Einige Zeit habe ich Treppen als anstrengende graue Aufgänge gesehen die keinerlei fotografischen Reiz bieten. Das es auch anders geht zeigt Frank Seltmann auf seiner Website frankschober.com. Er fotografiert Treppenhäuser und Aufgänge in Dresden und rückt diese in ein ganz besonderes Licht. Seine Bilder verdeutlichen wie schön solche Treppenhäuser sein können und er beweist dies in jedem neuen Bild. Diese Fotos haben uns dazu veranlasst das erste Interview auf DDpix zu starten. Wir stellten Frank einige Fragen welche er uns in sehr sympatischer Weise beantwortet hat.
Hallo Frank, bitte schreib uns doch ein paar Zeilen über Dich.
Mein Name ist Frank Seltmann (geb. Schober), gebürtig und immer noch lebend in Dresden. Ich blicke auf 28 Lebensjahre zurück und hab dies und das erlebt. Das soll an der Stelle aber nicht von Interesse sein. Ich kann nicht behaupten, schon immer fotografiert zu haben, seit 2005 betreibe ich dieses Hobby aber umso intensiver. Und seit Oktober 2008 darf ich mich dann zu den stolzen Besitzern einer digitalen Spiegelreflexkamera zählen
Seit wann beschäftigst du Dich mit der Fotografie und wie bist du dazu gekommen?
Mit meiner ersten digitalen Kompaktkamera fing das Fotografieren zunächst mit „Knipsen“ im Jahr 2005 an. Auch nach dem Kauf einer digitalen Spiegelreflexkamera im Oktober 2008 konnte ich noch nicht wirklich vom Fotografieren sprechen. Aber ich beschäftigte mich immer intensiver damit. Schon immer der Stadt Dresden verbunden, war und bin ich regelmäßiger Besucher der Seite der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden. Dort verlinkte der Webmaster regelmäßig Bilder aus der Fotocommunity. Ich war angetan von dem, was ich da sah und saugte das Wissen in mich auf. Ich nahm mich den Hinweisen und Kritiken an und konnte so meine Arbeiten immer wieder verbessern. Und so wurde aus dem Knipsen dann auch Fotografieren. Noch immer arbeite ich an mir und versuche mit den mir gegebenen Mitteln das beste Ergebnis zu erreichen.
Auf deiner Website zeigst du regelmäßig schöne Fotos aus Dresden, unter anderem sind mir deine Treppenhausbilder aufgefallen. Wie bist du auf diese tolle Idee gekommen?
Wie schon gesagt, bin ich Dresden und seiner Geschichte sehr verbunden und interessiere mich für die Gegenwart, aber auch für alles aus der Vergangenheit dieser Stadt. So bin ich häufig auch in den städtischen Museen unterwegs und traf recht früh auf den Wendelstein im Dresdner Schloss. Eine faszinierende „Schnecke“. Dann folgte das Treppenhaus im Gebäude der ehemaligen DWT (neben dem Schauspielhaus) und dann gab es kein Halten mehr. In der Fotocommunity holte ich mir das nötige Know How für die richtigen Perspektiven und dann gesellte sich auch noch Thomas (alias Inkoust) dazu. Gegenseitig informierten wir uns dann über neue Treppenhäuser.
Die meisten Treppenhausbilder sind sehr extravagant und auffallend. Wie findest du solche Treppen? Magst du mir dies kurz erläutern oder ist es eher Dein Geheimniss? 🙂
Hat man einmal herausgefunden, in welche Zeit die meisten Häuser noch mit solch großzügigen Treppenhäusern gebaut wurden, dann ist es recht einfach, weitere Häuser aufzuspüren. Die Schwierigkeit besteht dann meistens darin, auch Foto-grafieren zu dürfen. Höffliches Nachfragen hat bisher alle Türen geöffnet. Und dann ist es hilfreich, am Abend genauer hinzusehen. Viele Treppenhäuser habe ich gefunden, als abends das Licht in ihnen brannte. Ein Geheimnis möchte ich nicht daraus machen, in meinem Treppenkalender 2011 habe ich auch die ganzen Orte mit dazu geschrieben. Jeder Fotograf hat einen anderen Blickwinkel auf solche Treppen, selten findet man das gleiche Treppenhaus in genau der Sichtweise wieder – also, traut euch.
Gibt es diese Treppenhäuser in Dresden oder auch im Dresdner Umland?
Solche Treppenhäuser mit einem sog. „Auge“ in der Mitte finden sich in sehr vielen Häusern wieder, wirklich gut sehen diese aber meist erst ab 3 Etagen oder mehr aus. Daher sollte man eher in großen Städten auf die Suche gehen. Demnächst geht’s nach Berlin auf Foto- und Treppenhaustour.
Was hältst du von digitaler Bildbearbeitung und wie oft wendest du diese bei deinen Bildern an?
Fast alle meine digitalen Bilder erhalten noch eine kurze Überarbeitung. Sei es Kontrast, Schärfe oder ungewollte Objekte auf dem Bild. Digitale Bildbearbeitung gehört in meinen Augen dazu, nur so kann man ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Doch Bilder mit einer meiner analogen Kameras erfahren keine Bearbeitung, dort kann (und soll) alles so sein, wie es aufgenommen wurde.
Wird es in Zukunft weitere Treppenhausbilder von dir geben?
Was für eine Frage – selbstverständlich. 🙂
Vielen Dank für das Interview. Hier möchte ich nun noch einige Werke von dir vorstellen. durchweg einfach tolle Fotos die durch ihr Schlichtheit so besonders wirken. Diese und andere Fotos gibt es auf FrankSchober.com auch zu kaufen. Unter anderem bietet Frank einen Treppenhauskalender an.