In der vergangenen Nacht packten wir unsere Sachen und fuhren nach Senftenberg in Brandenburg. Dort wollten wir Ausschau nach den angekündigten Polarlichtern halten und hofften das wir die eine oder andere Lichterscheinung am Himmel ausmachen können. Angekommen am Wasser des Senftenberger See stauten wir über die klare Nacht. Die Milchstraße schimmerte deutlich über uns und wir konnten den Anblick von tausenden Sternen bewundern. Da wir direkt am Wasser keinen geeigneten Fotostandpunkt gefunden hatten, packten wir die Decke, das Stativ und die Kamera wieder ein und machten uns zu Fuß auf den Weg zu einem “nah” gelegenen Aussichtsturm. Und hier beginnt sie, die Geschichte über Flugzeuge, Sternschnuppen, einem verschollenen Aussichtsturm und seltsame Geräusche im Wald.
Auf einem kleinen asphaltierten Weg liefen wir durch den dunklen Wald. Da der letzte Besuch schon einige Jahre her ist, wussten wir das der Turm ein Stückchen entfernt ist. Dort waren wir allerdings noch nie bei völliger Dunkelheit, dies wird auch der Grund gewesen sein, warum wir nach ca. 20 Minuten Fußmarsch erst einmal am Turm vorbei gelaufen sind. Trotz der hellen Taschenlampen und 3 Augenpaaren die nach dem Abzweigung des Weges suchten, liefen wir erst einmal an dem etwas im Wald versteckten Turm vorbei.
Vermutlich wurden wir in diesem Moment mal wieder von den Geräuschen im Wald abgelenkt. Irgend wo in der Nähe war anscheinend ein Hirsch auf Brautschau. Seine Brunftschreie durchdrangen den dunklen Wald und sorgten bei uns schon für etwas Respekt. Denn die Geräusche waren zwar noch etwas entfernt, aber doch nah genug um dem Hirsch vielleicht über den Weg zu laufen. Neben den Schreien des Hirsches begleiteten uns auch noch andere Geräusche von denen wir aber nicht wussten was das für Tiere sein könnten.
Nachdem wir plötzlich an einer uns vollkommen unbekannten kleinen Waldlichtung ankamen waren wir uns dann sicher. Wir haben uns verlaufen… Schnell packten wir die Handys aus um uns auf der Google Maps Karte den aktuellen Standpunkt anzeigen zu lassen. Ungläubig merkten wir, das wir ca. 1 Kilometer am Aussichtsturm vorbei gelaufen sind. Da es zu diesem Zeitpunkt schon fast 0 Uhr war und wir noch wenigstens ein Sternenspurenbild machen wollten, machten wir uns flinken Fusses zurück um den Turm noch zu finden. Diesmal blieb das Handy an und so fanden wir nach einigen Minuten unser Ziel. Oben angekommen bauten wie die Kamera auf und begannen mit der Belichtungsreihe. Um Überbelichtungen am Horizont zu vermeiden, belichteten wir 20 x 300 Sekunden. Während dieser Zeit durchquerten einige Flugzeuge den Bildausschnitt. Am meisten freuten wir uns über die Große Sternschnuppe welche direkt durch das Bild zischte. Sie war so hell und eher langsam das sie gut auf dem Foto zu erkennen ist. Eine kleinere Sternschnuppe links darüber ist kurz vor Ende der Belichtungsreihe noch einmal durchs Bild gejagt.
nachdem es sooo lange dauert, ein foto das mal so werden könnte zu machen, wird es bestimmt noch ewigkeiten dauern, bis ich mal dazu komme, das auszuprobieren. aber ich bin von euren bildern dazu einfach begeistert!
Ich habe mich ja schon immer gefragt, wie man so etwas belichtet.
Nun werde ich das demnächst wohl auch mal probieren. Sehr cool Aufnahme!
Ist ein wirklich tolles Bild geworden, werde demnächst auf meiner Rundtour durch Bolivien auch die Sterne fotografieren. Am besten in der Salzwüste von Uyuni, da gibt es noch keine Licht Kontermination.
Viele Grüße aus Bolivien
Dominik Kohn
Am liebsten, würde ich mit den Jungs von DDpix mal mitgehen wenn sie wieder auf jagt gehen 😉
@Max Dein Foto vom Stechlinsee sieht auch auch Hammer aus, macht sich sicher auch gut für ein Druck! Wenn einmal die Fotografie gepackt hat, die läßt ihn nicht mehr so schnell los.
@DDpix Danke, freu mich 🙂 Waren meine ersten Versuche in dem Bereich.
Gibt es einen bestimmten Grund, dass ihr PS benutzt oder “einfach nur so”?
@Björn
Schön, dass du die Fotografie nicht aufgegeben hast!
Danke für die Info Max, ich muss sowieso zur Zeit etwas an Software aufrüsten. Ich konnte lange Zeit nichts machen in Sachen Fotografie, aber aufgeben wollte ich dieses Hobby auch nicht, weil Bilder mich immer fazinieren 😉
Das Programm Startrails ist echt gut. Wir machen es neuerdings aber immer mit Photoshop. Einfach alle Bilder im Stapel reinladen und die Ebenen auf “Aufhellen” stellen.
@ Max: Super Bild, gefällt uns. 🙂
Ein schönes Bild habt ihr da als Alternative zu den Polarlichtern geschossen. Eurem Hinweis folgend, war ich eine Nacht später auch unterwegs. Polarlichter habe ich leider auch keine sichten können, aber dafür war es eine schöne Nacht und ich konnte mich das erste mal mit dem Fotografieren von Sternen und Startrails beschäftigen.
Falls euch das Ergebnis interessiert: http://fotoallerlei.com/2011/10/03/startrails-am-stechlinsee/
Viele Grüße und vielen Dank für den Hinweis auf die Möglichkeit von Polarlichtern 🙂
Max
@Björn
Da gibt es eine Software “Startrails” http://startrails.de/html/softwared.html
Geht zwar auch mit Photoshop, aber mit der Software ist es deutlich einfacher und schneller.
Hallo Zusammen,
da hättet ihr auch mal mich fragen können, den Turm hätte ich Euch auch mit verschlossenen Augen zeigen können 😉
Ja die Nächte waren gerade zu ideal klar dafür und das zu so einer Jahreszeit, was man sehr selten hat und auch genutzt haben sollte.
Legt ihr die Belichtungsreihen im Photoshop übereinander mit Photomerge???
Gruß Björn
Wow, das Foto ist wirklich wunderschön.
Und was hast du dir gewünscht? :p
echt genial – man glaubt es kaum, aber mir ist es dieser Tage auch aufgefallen, dass die Nächte ausgesprochen klar waren…!
Sehr schönes Bild präsentiert ihr da mal wieder. Ich hoffe das ich nach einer ungewolten Pause in nächster Zeit auch mal wieder mehr Zeit habe Fotografieren gehen zu können. Das mit den nächtlichen Waldgeräuchen kenne ich nur zu gut 😉 Da hört man Geräusche die man nie zuvor gehört hat und fühlt sich gleich an den letzten Horrorfilm erinnert. 😉