In den letzten Tagen und Wochen wird uns vermehrt die Frage gestellt wie wir zur Fotografie kamen und wie die Bilder entstehen die hier zu sehen sind. Wir möchten Euch heute mal genauer schreiben warum wir fotografieren und warum wir uns für die fotografischen Themen entschieden haben. Als Hauptthemengebiet haben wir vor vielen Jahren die Architektur,-  sowie die Landschaftsfotografie in Dresden und Umgebung für uns entdeckt, da diese uns sehr viel Spaß macht und unheimlich viele Abwechslungsreiche Themen bietet. Um Euch einen Einblick zu vermitteln, warum und wie unsere Bilder zu Stande kommen, möchten wir Euch dieses Thema heute etwas näher bringen.

Zur Fotografie sind wir im Jahr 2008 gekommen, einen festen Fixpunkt können wir jedoch nicht nennen da wir das Thema Fotografie damals und auch heute als reines Hobby betrachten und es sich alles im Wandel der Zeit langsam aufgebaut hat. Nachdem wir bereits 2006 die ersten Fotos eher nebenbei fotografierten, entwickelte sich dieses Thema immer mehr zum Hobby.  Am meisten faszinierte uns dabei die Nachtfotografie weshalb wir fast alle Fotos bei Nacht machen.  Die Dunkelheit verleiht den Bildern einen bestimmten Reiz und macht das Thema um einiges spannender.

Im laufe der Jahre lernten wir immer mehr dazu und DDpix entwickelte sich zu einer schönen Internetpräsenz.  Auch heute befinden wir uns immer noch im ständigen „Wachstum“ und lernen bei jeder Tour neue Dinge hinzu. Um immer wieder neue spannende Motive zu fotografieren, versuchen wir ständig neue Dinge zu unternehmen. Unser Ziel ist es die Stimmungen vor Ort so gut wie möglich festzuhalten.  Doch leider ist das nicht immer ganz so einfach möglich wie es auf den Bildern scheint. Im Bereich Landschafts-, Natur- und auch Architekturfotografie gibt es nämlich einen unbeherrschbaren Feind, den wir schon oft kennen lernen durften oder der uns schon die eine oder andre Fototour zunichte gemacht hat – das Wetter.

Das Wetter hat uns schon oft sehr zu schaffen gemacht, es brachte uns und unsere Technik schon oft an die Grenze des Machbaren. Bei einigen Winterbildern war es zum Beispiel Teilweise -20 Grad kalt. Um unter solchen Bedingungen überhaupt Fotos machen zu können, mussten wir uns sehr warm anziehen. Auch unsere Technik musste auf solche Verhältnisse vorbereitet werden. So wurde die Kamera schon ca. 1-2h vorher auf die Außentemperatur herunter gekühlt, auf das Auto wurden Schneeketten aufgezogen und dann konnte es los gehen.

Zu diesem Zeitpunkt war es aber wie immer noch nicht sicher ob wir überhaupt ein passendes Motiv fotografieren können. Rein technisch wurde die damalige Fototour auch schnell gebremst da der Verschluss der Kamera nach 3h Betrieb bei -20 Grad einfach eingefroren war. Dies machte sich bemerkbar als alle unsere Bilder nur noch schwarz waren.  Das rechte Bild zeigt unsere zugefrorene EOS 50D. Die Technik muss bei uns schon viel mitmachen, doch bis jetzt hat sie alles gut überstanden.

Nur selten gibt es Fototouren wo Wettertechnisch alles passt. So kommt oft auch der Wind in die Quere. Beim Fotografieren auf den Schrammsteinen, dem Lilienstein oder der Bastei wehte oft ein so starker Wind das es uns die Kamera samt Stativ umhaute. Zwangsläufig mussten wir uns in solchen Fällen einen Ausweichplatz suchen und aus der Situation das Beste machen oder gar komplett ohne ein einziges Foto wieder den Heimweg antreten. Den Morgendlichen Nebel in den Tälern der Bastei festzuhalten ist somit immer ein einziges Glücksspiel.

Nachdem wir uns spät Nachts mit kompletter Ausrüstung und begleitet von Wildschweinen und Rehen mit Hilfe unserer Taschenlampen den Weg zum Fotopunkt gekämpft hatten, wurden wir oft von zu viel Hochnebel enttäuscht und fotografierten auch dort kein einziges Bild. Der Spaß an solchen Fototouren kam dennoch nie zu Kurz und es ist jedes Mal ein tolles Erlebnis. Das Foto rechts entstand an einem Wintermorgen im Februar 2010. An diesem Tag war es sehr diesig und so vielen die geplanten Landschaftsfotos leider aus.

Um dennoch immer wieder neue Standpunkte für gute Fotos zu finden, erkunden wir regelmäßig die Umgebung. Es kommt darum vor das wir fern abseits von Wanderwegen an Bächen, Schluchten oder Felsketten durch die Sächsische Schweiz und Umgebung wandern um vielleicht mal den Zufallstreffer für einen schönen Fotostandpunkt zu finden. Der zurückgelegte Weg und das Ziel werden dann mit Hilfe von GPS auf einer Karte vermerkt um es in tiefster Nacht, wenn es mal wieder zum Sonnenaufgang fotografieren geht, auch wirklich genau wiederzufinden.

Nicht immer sind wir in der Einöde unterwegs. Bei unseren Autobahnbildern steckt meist ein ganz anderer Aufwand dahinter. Wenn auf dem Bild des Autobahndreiecks Dresden West der Verkehr in eingefrorenen Leuchtspuren festgehalten wird,  wissen die wenigsten das wir an diesem Standpunkt bereits 3x waren um dieses Motiv genau so zu fotografieren und das es viele Versuche benötigt bis das richtige Ergebnis entstanden ist. So sind Autobahnen oder dessen Tunnel nicht „einfach“ frei zugänglich, auch die Uhrzeit und die Verkehrsdichte und ob sich auch alle Autos so verhalten wie es das gewünschte Motiv verlangt spielen dabei eine große Rolle.

Ein Glückstreffer war darum die Tunneldurchfahrt des A17 Tunnels die wir auf einem Bild festgehalten haben. Nach 1 Stündigem probieren und basteln am Stativ und der Kamera hatten wir endlich eine Möglichkeit gefunden die Kamera aus dem fahrenden Auto auszuklappen um dieses Foto zu fotografieren. Da wir nicht im Berufsverkehr mit einer Kamera die 20cm aus dem Auto raus ragt auf der Autobahn fahren konnten entstand dieses Bild auch in der Nacht. Zum Glück waren wir wie geplant die einzigen im Tunnel, weshalb wir die durchfahrt mit knapp 70 km/h und ausgeklappter Kamera gemütlich angehen konnten. Ob das Stativ und die Kamerahalterung dennoch dieser Belastung stand hält wussten wir vorher nicht. Wäre der Verkehr zu diesem Zeitpunkt dichter gewesen so hätten wir diese Aktion wieder abbrechen müssen.

Ob ein Bild am Ende so wie wir uns es vorstellen auch umgesetzt werden kann, können wir somit immer erst kurz vorher entscheiden. Da wir äußere Faktoren wie Umwelt, Wind und Wetter, den Standort von Objekten oder Gebäuden und das Verhalten von Autos, Flugzeugen, Leuten oder Zügen nie vorhersehen können, müssen wir immer das umsetzen und nutzen was wir vor Ort haben.   Auch bei einfach anmutenden Architekturaufnahmen von Dresden spielen diese Faktoren eine entscheidende Rolle. Konstellationen von Gebäuden die nun mal fest an einem Platz stehen und die man auch nur von einem Punkt aus fotografieren kann lassen sich nicht einfach ändern.

Auch mit dem Licht haben wir oft nur ein schmales Zeitfenster. Viele unserer Architekturbilder sind zur blauen Stunde entstanden. Dieses Zeitfenster zu treffen,  welches nur ca. 10-20 Minuten andauert stellt oft schon eine Herausforderung dar. Wird beim fotografieren in diesem Zeitfenster wegen äußeren Umständen verhindert, so war es das mit dem gewünschten Motiv für diesen Tag. Erschwert wird das ganze durch viele Menschen im Motivbereich welche sich bei Architekturaufnahmen von berühmten Sehenswürdigkeiten kaum verhindern lassen. Bei Fotostandpunkten die wir nur selten besuchen können sind wir einfach vor den Touristen am Zielort um an unser gewünschtes Bild zu kommen. In Berlin war es uns somit möglich das Brandenburger Tor im komplett Menschenleeren Zustand zu fotografieren. Wir wurden oft gefragt wie wir mit anschließender Bildbearbeitung die ganzen Menschen weg bekommen haben. Bei der Antwort dass wir für dieses Foto um 2:20 Uhr in Dresden losgefahren sind um das Tor um 5:30 Uhr in Berlin zu fotografieren sind viele erstaunt. Beim Sternspurenbild von Otterndorf waren wir praktisch die ganze Nacht vor Ort. Nach mehreren Testaufnahmen, dem richtigen Fokussieren und finden des Bildausschnittes in völliger Dunkelheit, konnte die Belichtung dann beginnen. Während der 2,5 Stunden indem die Einzelbilder dieses Bildes entstanden, konnten wir somit nur hoffen dass keine störenden Flugzeuge den Bildausschnitt kreuzten.

Im Anschluss werden dann zuhause die Ergebnisse durchgeschaut. Mit Hilfe der Bildbearbeitung verleihen wir unseren Bildern dann noch den letzten Schliff.  Dem Foto soll somit der letzte Pepp vermittelt werden ohne dieses Großflächig abzuändern. Denn ein Gutes Foto wird nicht durch Photoshop so besonders, sondern durch das was man damit verbindet, erlebt und umsetzt. Die fertigen Bilder kommen schon vorher in unserer Vorstellungskraft zustande und wir versuchen diese dann genau so umzusetzen. All diese Aufwendung unternehmen wir um am Ende zu einem Bild zu kommen welche die einzigartige Stimmung der Situation vor Ort wieder gibt, ohne die äußerlichen Umstände wie dieses Bild entstanden ist sichtbar zu machen.

Erfolg oder Misserfolg, die finanzielle Aufwendung, Mühen und Strapazen, all diese Dinge versuchen wir nicht an die große Glocke zu hängen. Das Einzige was zählt ist das Ergebnis, und dafür lohnt es sich auch mal etwas mehr Arbeit zu investieren. Und warum wir das alles machen? Weils uns Spaß macht! Denn es ist ein sehr schönes Gefühl die Stimmung eines Bildes vor Ort aus erster Hand zu erleben und ein schönes Erlebnis daraus zu machen. Wenn dann die Fotos bei Euch gefallen finden, so freut das uns umso mehr und dies spornt uns immer wieder an immer neue Fotos zu machen.

Manchmal werden wir mit einem Lächeln gefragt ob wir denn nichts besseres zu tun haben als Nachts auf Fototouren zu gehen und früh um 4 den Lilienstein zu besteigen oder quasi eine komplette Nacht im Kieswerk Ottendorf zu verbringen. Unsere Antwort ist jedes Mal dieselbe. Wir tun das weil es uns Spaß macht und das dies eben unsere Art ist zu fotografieren. Am Ende haben wir dann meistens das gewünschte Ergebniss erreicht. Oft waren die Fototouren aber damit nicht zu Ende sondern verbargen auch für uns unerwartete Überraschungen. So haben wir es bereits zwei Mal für richtig befunden die Polizei zu rufen, nachdem wir eine Hilflose Person scheinbar bewusstlos in einem Gebüsch fanden oder eine weit auf stehende Tür Nachts am eigentlich geschlossenen Kongresszentrum meldeten um einen Einbruch zu verhindern. Das anschließend anrückende Polizeikommando bestehend aus ca. 20 Polizisten, die das gesamte Gebäude auf den Kopf stellten, überraschte uns schon sehr.

Ein anderes Mal zogen wir selbst die Aufmerksamkeit der Bundespolizei auf uns, welche uns aber nach einem Erklären der Sachlage weiter fotografieren ließ. Dann sorgte sich ein Autofahrer um uns, als wir am Rand einer Landstraße auf dem Feld standen um den Sternenhimmel zu fotografieren und dieser extra zurück gefahren kam um zu fragen ob wir Hilfe benötigen. Nach einem nettem Gespräch und unserem Dank für die Nachfrage fuhr er erleichtert weiter. Weiter können wir sagen bereits auf der Festung Königstein eingeschlossen gewesen zu sein. Nachdem wir Glücklicherweise einen Wachmann gefunden hatten, welcher uns dann doch recht erstaunt wo wir denn her kämen die Abfahrt mit dem Fahrstuhl nach unten ermöglichen konnte. Da wir zu oft so komischen Zeiten unterwegs sind und Fotos machen werden das bestimmt auch nicht die letzten spannenden Erlebnisse sein. Alle diese Dinge, die spannenden Erlebnisse, die Schönheit der Natur und die immer wieder neuen Herausforderung unserer Umwelt machen das Thema Fotografie für uns so spannend und einzigartig.

Nun haben wir Euch mal einen Einblick gegeben wie denn so die Dinge hinter der Kamera aussehen und warum wir immer wieder aufs neue die Kamera schnappen um fotografieren zu gehen.

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