Blick vom Dresdner Fernsehturm

Der Dresdner Fernsehturm steht schon seit vielen Jahren im Mittelpunkt vieler Debatten. Der im Stadtteil Wachwitz stehende 252 Meter hohe Turm wurde im Jahre 1964 – 1969 erbaut und im selben Jahr als Sendeturm für Fernsehen, Rundfunk sowie Mobilfunk in Betrieb genommen. Bis 1991 war der Dresdner Fernsehturm für alle Dresdner und Touristen zugänglich. Im Jahr kamen ca. 200.000 Gäste in den Dresdner Stadtteil Wachwitz um den Fernsehturm zu besichtigen. Diese gelangten mit Hilfe zweier Aufzüge in den zweistöckigen Besucherbereich, welcher sich im 13. und 14. Geschoss in einer Höhe von 145 Metern befand. Die vom Turmrestaurant zugängliche Aussichtsplattform im 14. Geschoss lag in 148 Metern Höhe und bot einen schönen 360° Blick auf das gesamte Dresdner Elbtal sowie das Umland.

Wir waren damals als kleine Jungs einmal oben und konnten den Blick vom Fernsehturm Dresden aus 148 Metern genießen. Noch heute können wir uns verschwommen an diesen schönen Tag erinnern. Leider ist der Turm seit 1991 für die Öffentlichkeit gesperrt und Überlegungen zur Wiedereröffnung scheiterten immer wieder an den Kosten, fehlenden Brandschutz sowie möglichen Investoren. Der Turm stand also viele Jahre leer und wurde ausschließlich als Sendeturm genutzt.

Bald wieder für alle zugänglich?

Dies änderte sich am 8. November 2018! An diesem Tag entschied der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, 12,8 Millionen Euro für die Denkmalförderung bereitzustellen. Auch der Freistatt Sachsen sowie die Stadt Dresden waren bereit die Wiedereröffnung des Dresdner Fernsehturms zu unterstützen. Die nötige Finanzierung in Höhe von 25,6 Millionen Euro war gesichert. Überlegungen und Visionen wie der Turm wieder öffnen könnte sowie interessante Informationen zum Thema bietet der Förderverein Fernsehturm Dresden e.V. 

Noch nie standen die Chancen so gut wie Heute dass der Fernsehturm tatsächlich zeitnah wieder für die Öffentlichkeit geöffnet wird. Erste Sonderveranstaltungen zum Aufstieg des Turms für einzelne Besucher gab es bereits. So fand zum Beispiel in den letzten Wochen über Radiosender oder Zeitungsverlage ein Gewinnspiel statt, bei dem unter allen Teilnehmern einige Turmaufstiege zum fünfzigsten Geburtstag des Fernsehturms verlost wurden. Leider haben wir dieses Gewinnspiel irgend wie nicht so richtig mitbekommen und darum nicht daran teilgenommen. Eine Besichtigung des Fernsehturms lag für uns also in sehr weiter Ferne. Für alle glücklichen Gewinner sollte es dann am 12. Oktober hoch auf den Turm gehen.

Unser Besuch des Fernsehturm Dresden

Am vergangenen Donnerstag bekamen wir dann eine freundliche Mail der Stadt Dresden. In dieser hieß es, dass man uns gern zur Turmbesichtigung an diesem 12. Oktober einladen würde. Denn das Presseamt der Stadtverwaltung hatte noch ein paar Plätze frei. Wir freuten uns riesig dass die Leute in der Stadtverwaltung an uns gedacht haben und sagten umgehend zu. Wir möchten uns daher hier noch einmal für den freundlichen Kontakt und die Möglichkeit des Turmaufstieges bedanken. Was für eine Ehre! Noch vor einigen Monaten antworteten wir auf die Frage, von wo wir gern mal Fotos machen würden, dass dies der Dresdner Fernsehturm wäre. Nun konnten wir endlich wieder den Blick vom Dresdner Fernsehturm genießen und einige Fotos vom Inneren sowie der tollen Aussicht machen.

Bei besten Wetter und für diese Jahreszeit sehr warmen Temperaturen, machten wir uns Samstagnachmittag auf den Weg zum Dresdner Fernsehturm. Der goldene Herbst machte seinen Namen alle Ehre und wir freuten uns auf einen spannenden Tag in Wachwitz. Für uns war der Aufstieg bzw. die Fahrt mit dem Fahrstuhl in den 13. Stock des Turms für 16:50 Uhr geplant. Wir durften also als einer der letzten an diesem Tag hoch. Das kam uns aber sehr gelegen. Denn die untergehende Sonne sorgte für eine sehr schöne Lichtstimmung im ehemaligen Turmrestaurant. Es war damals sicherlich ein tolles Erlebnis bei dieser Aussicht eine Tasse Kaffee zu trinken und sich ein leckeres Stück Kuchen schmecken zu lassen. Zuerst ging es erst einmal in den Keller, da ein Fahrgast den falschen Knopf im Fahrstuhl drückte. Auch das war nicht schlimm, denn so konnten wir uns auch kurz den Keller des Turms ansehen. Es ist schon beeindruckend, auf was für einem kleinen Fundament ein solcher Turm stehen kann. Vielleicht ist dies möglich, weil der Fernsehturm auf massiven Granit gebaut wurde, welche für das Fundament teilweise weggesprengt wurde.

Natürlich war die Kamera mit dabei

Aktuelle Fotos vom inneren des Fernsehturms gab es bis zu diesem Zeitpunkt ja eher selten. Daher machten wir erst einmal einige Aufnahmen vom alten Turmrestaurant. Weil die Lichtstimmung so schön war, fertigten wir zur Sicherheit einige Belichtungsreihen an. “Dieser Blick hier als dezentes HDR, das kommt bestimmt cool”. Gesagt getan…

Der Dresdner Fernsehturm von Innen

Die Sonne stand mittlerweile schon so flach am Horizont, dass sie ein schönes warmes Licht in das Innere des ehemaligen Turmrestaurants warf. Viele der Besucher waren schon wieder nach unten gefahren und so hatten wir immer wieder die Gelegenheit, eine Belichtungsreihe zu machen auf der keine weiteren Menschen zu sehen waren. Für die Innenaufnahmen nutzten wir unsere Canon EOS R mit Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM sowie dem Canon EF 16-35mm 1:2,8L III USM.

Blick aus dem Turmrestaurant

Von da oben hatten wir einen atemberaubenden Blick auf Dresden. Dieser war für uns nicht ganz neu, denn wir waren ja schon oft mit dem Heißluftballon über der Stadt unterwegs. Trotzdem ist es ein tolles Gefühl, endlich mal wieder auf dem Dresdner Fernsehturm zu stehen. Und irgend wann dürfen wir vielleicht auch mal am Abend oder in der Nacht auf den Turm. Dann lassen sich völlig neue Langzeitbelichtungen der Stadt bei Nacht fotografieren.

Der Dresdner Fernsehturm von Innen

Vom 13. Geschoss führte eine Treppe in das 14. Geschoss. Über eine weitere Treppe gelangten wir dann auf die Aussichtsplattform, welche sich über dem Turmrestaurant befand. Dort konnte man quasi einmal um den gesamten Fernsehturm laufen und den Ausblick in alle Richtungen genießen. Ohne Probleme konnten wir die Landschaft der Sächsischen Schweiz erkennen. Der Blick schweifte über das Schloss Pillnitz und den Stadtteil Laubegast, über Tolkewitz und Blasewitz mit dem Blauen Wunder, bis hin zu den Elbschlössern und der Dresdner Altstadt.

Das ehemalige Turmrestaurant

Nachdem wir einige Ecken fotografiert hatten, ging es dann die Treppe hinauf. An diesem Herbsttag war der Wind sehr heftig. Zum Glück hatten wir in weiser Voraussicht das Stativ mitgenommen. Der eine machte Fotos, der andere stelle sich so breit wie möglich vor das Stativ damit dieses still stehen blieb und nicht durch den Wind anfing zu wackeln. Denn die Kamera stand so im Windschatten und man konnte in Ruhe auch Fotos mit höheren Brennweiten machen. Auch hier nutzten wir unsere Canon EOS R mit dem Canon EF 70-200mm 1:2,8L IS II USM. Um die Brennweite auf 400mm zu erhöhen kam der Canon Extender EF 2x III zum Einsatz.

Blick vom Dresdner Fernsehturm auf das Blaue Wunder

Die schon tiefstehende Sonne sorgte für ein schönes Streiflicht an den tausenden bereits herbstlich gefärbten Bäumen. Zu unserer Freude war die Baustelle am Blauen Wunder nur schwer zu erkennen. Wir machten also direkt ein Foto mit Blick auf die Brücke. Dahinter sieht man die 3 Elbschlösser. Mittig ist das ehemalige Wasserwerk Saloppe zu sehen und am Horizont erstreckt sich die in der Dresdner Neustadt stehende Lutherkirche in den Himmel. Dahinter sind die Weinberge in Radebeul zu sehen.

Fernsehturm Besucherplattform

Die Zeit verging sehr schnell. Kurz vor 18 Uhr bekamen wir die Info, wieder nach unten zu müssen. Zum Glück haben wir etwas gebummelt, denn einige Kameraden der Dresdner Feuerwehr sorgten dann noch für ein ganz besonderes Erlebnis was es so bestimmt noch nicht gab. Auf einer kleinen Trompete spielte er das Lied “Taps” im Licht der untergehenden Sonne und sorgte so für eine richtige Gänsehautstimmung. Man kennt dieses Lied aus den USA, wo es fester Bestandteil der militärischen Trauer- und Beisetzungszeremonie ist.

Leider hatten wir das Handy zu spät zur Hand. Daher fragten wir freundlich nach, ob der Feuerwehrmann das Ganze noch einmal machen könnte und ob wir dies filmen dürften. Er freute sich über das Interesse und legte erneut los. Ein tolles Erlebnis!

Das Video dazu findet ihr in unseren Highlights auf unserer Instagram Seite. Wir würden uns freuen wenn der ein oder andere uns dort folgt. Auf allen Fototouren die wir unternehmen, zeigen wir über unser Instagram Profil kleine Stories die das Geschehen hinter der Kamera zeigen. So könnt ihr Live bei der Entstehung unserer Fotos dabei sein.

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